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Fachleute warnen vor Mobbing im Netz

  • KNA & dpa

  • Mi, 07. Februar 2024
    Panorama

     

Chatten, spielen, sich vernetzen: Aus dem Alltag junger Menschen ist das Internet nicht wegzudenken. Zum Safer Internet Day haben Fachleute Eltern und Lehrkräfte auf Gefahren hingewiesen. .

Fast jedes sechste Schulkind ist laut einer Umfrage von Mobbing betroffen.  | Foto: Julian Stratenschulte
Fast jedes sechste Schulkind ist laut einer Umfrage von Mobbing betroffen. Foto: Julian Stratenschulte
Fast jedes sechste Schulkind ist von Mobbing betroffen – und fast jedes zehnte gibt an, selbst schon einmal andere gemobbt zu haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung im Auftrag der Techniker Krankenkasse. Viele Betroffene litten noch Jahre später unter entsprechenden Erfahrungen, warnte der Vorstandsvorsitzende Jens Baas zum Safer Internet Day am gestrigen Dienstag. Vorbeugende Angebote könnten nachweislich gegen Mobbing helfen, so Baas. So hätten 90 Prozent derjenigen, die am Programm "Gemeinsam Klasse sein" teilgenommen hätten, ihr Wissen zu Mobbing und Cybermobbing gesteigert. 88 Prozent würden versuchen, einer betroffenen Person zu helfen. Das Projekt bietet die Krankenkasse gemeinsam mit der Beratungsstelle Gewaltprävention der Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg an.

Durch das Programm fühlten sich auch Lehrkräfte gestärkt, fügte Kaj Buchhofer von der Beratungsstelle hinzu. Sie stellten klare Regeln auf, etwa für Klassenchats. Ungewollt kommen Kinder laut einer aktuellen Studie mit pornografischen Inhalten in Kontakt. 23 Prozent der Befragten der JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) waren kurz vor der Erhebung damit konfrontiert gewesen, wie die Initiative klicksafe.de mitteilte. Im Schnitt waren sie zwölf Jahre alt, als sie das erste Mal pornografische Inhalte sahen. Eltern wünschen sich laut der Studie Unterstützung durch die Schule (65 Prozent) und Medienkompetenz-Initiativen (45 Prozent). Aber was können sie selbst tun?

Eine mögliche Antwort neben Gesprächen heißt Family Link für Android-Nutzer und Familienfreigabe für iPhone und iPad. Beide Funktionen ermöglichen Eltern, für ihre Kinder Nutzerkonten anzulegen und Regeln festzulegen. Die reichen von Bildschirmzeit – auch für einzelne Apps – , Altersbegrenzungen und Einkaufsperren bis hin zur Standortfreigabe.

Apples iOS und auch macOS bieten darüber hinaus noch die Funktion Kommunikationssicherheit. Sie untersucht Inhalte auf dem Gerät auf Nacktheit in Bildern oder Videos. Vor deren Versand oder Anzeige werden eindeutige Warnungen gezeigt, die auch auf die möglichen Folgen wie Missbrauch und Mobbing hinweisen. Kindern wird auch die Möglichkeit angezeigt, mit einer Vertrauensperson über fragliche Inhalte zu sprechen.

Die Funktion ist ab iOS 17 bei Kinderkonten für Kinder unter 13 Jahren als Standard aktiviert. Apple weist darauf hin, dass eine Überprüfung ausschließlich auf dem Gerät der Nutzerinnen und Nutzer stattfindet und das Unternehmen keine Hinweise erhält oder Zugriff auf die Kommunikation hat. Nachteil: Nicht alle Apps sind mit der Schutzfunktion kompatibel. Kommunikationssicherheit funktioniert aktuell mit der App Kontakte, Telefon, Nachrichten und Facetime.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 07. Februar 2024: PDF-Version herunterladen

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