Die Calderars sind traditionelle Roma aus Rumänien mit Riten und starken Familienbanden, moderne Nomaden – und zugleich stark verwurzelt. Ihr jüngstes Mitglied Maria wird in eine Welt zwischen Tradition und Wandel geboren.
Iova Calderar entzündet ein Streichholz, pustet es aus, fackelt noch eines ab, wirft das verkohlte Hölzchen in ein Glas mit Wasser. Mit der schwarzen Kohle malt sie ein Kreuz auf Marias Stirn, auf ihre Beinchen, die Arme. Maria verzieht das Gesicht. Ihre Großmutter gießt das verkohlte Wasser über den struppigen Hütehund, der vor der Tür liegt und erschrocken aufspringt. Das Aschekreuz soll von Maria fernhalten, was Böse ist, soll sie schützen vor Bedrohungen.
Maria ist das jüngste Mitglied einer Familie, die für die Familie lebt. Eine Vertreterin der Kalderasch. Es ist ihr traditionelles Handwerk, das ihnen ihren Namen verlieh. Lange lebten die Kesselschmiede davon, riesige Schnapskessel zu bauen und zu flicken, Töpfe, Schüsseln, Werkzeug, Marmeladentöpfe, ...