Gut ausgebildet, aus dem Ausland, offen für Neues – während die einen Expats in Basel ankommen, bleiben andere immer ein wenig heimatlos /.
Kurz nachdem die Fruchtfliegen eingezogen sind, hat auch Jessica Faria Da Eira eine Bleibe gefunden. Die Fruchtfliegen, Drosophilae melanogaster, haben im Labor als erste einen Raum bekommen. Im elften Stock, im gerade erst eröffneten Basler Biozentrum. Jessica Faria Da Eira, Anfang 30, hat noch keinen eigenen Platz im Labor, aber jetzt immerhin eine richtige Wohnung. Auf der anderen Rheinseite, in Kleinbasel. Endlich ein Ort, um anzukommen in dieser Stadt, über der im Winter so viel mehr Wolken hängen als über ihrer Heimatstadt Porto im Norden von Portugal. Im Oktober ist die junge Neurowissenschaftlerin nach Basel gekommen, um das Schlafverhalten von Mensch und Fruchtfliege zu erforschen. Ihre erste Unterkunft, voll möbliert, Kurzzeitmiete, lag zwar praktisch direkt neben ihrem Arbeitsplatz im Biozentrum. Jessica Faria Da Eira aber will in Basel nicht nur arbeiten, sondern leben.
Das Biozentrum der Universität Basel ist ein gläserner Quader, der 16 Stockwerke in die Höhe ragt. Auch drinnen scheint alles zu glänzen. Das Touchpad, auf dem Jessica Faria Da Eira den Lift heranholt. Die weiß verkleidete ...