Rechenspiele
Dank Borussia Dortmund hat der SC Freiburg eine Chance auf die Champions League
Mi, 08. Mai 2024, 09:40 Uhr
SC Freiburg
Im Saisonendspurt geht dem SC die Puste aus. Dennoch kann das Team von Christian Streich in dessen letztem Heimspiel sogar einen Schritt Richtung Champions League machen – und muss auf den BVB hoffen.
Borussia Dortmund ist ins Finale der Champions League eingezogen – mit zwei 1:0-Siegen setzten sich die Schwarz-Gelben gegen Paris Saint-Germain durch. Gewinnt der BVB nun auch den Pokal, bekommt er dafür einen Champions-League-Startplatz in der kommenden Saison. Da sich Dortmund wahrscheinlich nicht über einen der Tabellenplätze 1-4 für die Champions League qualifizieren wird, gilt dieser zusätzliche Platz auch für den fünften Rang, auf dem Dortmund aktuell steht. Dafür muss aber eben der BVB Champions-League-Sieger werden.
Sicher ist der Bundesliga aber bereits ein weiterer Champions-League-Platz. Lange war nicht klar, wie viele europäische Plätze an deutsche Vereine vergeben werden. Grund dafür ist die Reform der UEFA-Wettbewerbe zur kommenden Saison 2024/25. Zwei Ligen bekommen deshalb je einen weiteren Champions-League-Platz. Ermittelt wird das über die Leistungen der jeweiligen Länder – beziehungsweise ihrer Mannschaften – in europäischen Wettbewerben. Deutschland liegt in dieser Wertung hinter Italien auf Platz 2. Knapp dahinter stehen England und Frankreich – diese können in der Wertung aber nicht mehr an Deutschland vorbeiziehen. Deutschland hat also sichere fünf Champions-League-Plätze und durch den BVB die Chance auf einen sechsten Platz.
Für die Bundesliga gibt’s mehr europäische Plätze als bisher: Champions League auf den Plätzen 1 bis 5, zwei Plätze gibt’s für die Europa League – vermutlich auf den Plätzen 6 und 7 (siehe unten) – sowie einen Platz für die Conference League, wohl auf Platz 8. Würde Dortmund die Champions League gewinnen, berechtigen die Plätze 1-6 für die Champions League. Allerdings wird ein Platz für die Europa League davon abgezogen. Denn: Es wird nicht mehr als acht Plätze für die Bundesliga geben.
Selbst bei einem Dortmunder Finalsieg müsste der SC noch Eintracht Frankfurt auf dem sechsten Platz einholen. Aktuell liegt der SC vier Punkte und 13 Tore hinter der SGE. Holt Frankfurt also noch mindestens zwei Punkte aus den letzten beiden Spielen, hat der Sportclub keine realistische Chance mehr. Allerdings spielt Frankfurt gegen Mönchengladbach und Leipzig, Freiburg gegen Heidenheim und Union Berlin. Es könnte also durchaus vorkommen, dass Frankfurt nur noch maximal einen Punkt holt. Dann bräuchte aber auch der SC eine deutliche Leistungssteigerung.
Der Sportclub hat im letzten Saisondrittel mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Entsprechend schwer tun sich die Spieler von Trainer Christian Streich auf dem Platz. In den vergangenen fünf Bundesligaspielen holte der SC fünf Punkte. Dennoch steht die Mannschaft aktuell auf dem siebten Tabellenplatz.
Bereits nach dem Heimspiel gegen Heidenheim am Samstag kann der SC die Qualifikation für den Europapokal fast sicher haben. Dafür braucht es einen Sieg gegen den direkten Konkurrenten. Zudem darf Bremen zeitgleich gegen Leipzig nicht gewinnen. Das gleiche gilt für Augsburg bereits am Freitagabend gegen Stuttgart. Dann kann Freiburg nicht mehr tiefer rutschen als Platz 8.
Aktuelle Tabellensituation:
Der Sportclub steht aktuell auf dem siebten Platz mit 41 Punkten und einer Tordifferenz von -12. In der Theorie könnten die Freiburger nur noch Frankfurt auf Platz 6 einholen. Nach unten ist nur noch ein Abrutschen auf Platz 12 möglich.
Realistisch für den Sportclub sind die möglichen europäischen Plätze 6, 7 und 8. Vor dem SC steht Eintracht Frankfurt auf dem sechsten Platz mit vier Punkten und 13 Toren Vorsprung. Hinter dem Sportclub lauern Augsburg, Hoffenheim, Heidenheim und Bremen auf den Plätzen 8 bis 11 – alle nur einen Sieg davon entfernt, den SC zu überholen. Zudem hat Wolfsburg auf Platz 12 noch die Möglichkeit, am Sportclub vorbeizuziehen.
Im Vergleich zu den Tabellennachbarn hat der Sportclub ein eher leichtes Restprogramm. Die Streich-Elf spielt noch gegen den direkten Konkurrenten Heidenheim und Union Berlin.
- 33. Spieltag: SC Freiburg – 1. FC Heidenheim
(Sa, 11. Mai, 15:30 Uhr)
- 34. Spieltag: 1. FC Union Berlin – SC Freiburg
(Sa, 18. Mai, 15:30 Uhr)
Eintracht Frankfurt muss noch gegen Mönchengladbach und Leipzig ran. Hoffenheim spielt noch gegen den vergleichsweise schwächeren Gegner Darmstadt und am letzten Spieltag gegen Bayern. Augsburg muss mit Stuttgart und Leverkusen gegen zwei Spitzenteams antreten. Heidenheim spielt nach dem Auswärtsspiel in Freiburg gegen Köln, zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich bereits abgestiegen. Bremen spielt noch gegen Leipzig und Bochum. Wolfsburg hat Bayern und Mainz vor der Brust.
- Eintracht Frankfurt: Mönchengladbach (Auswärts), Leipzig (Heim)
- TSG Hoffenheim: Darmstadt (A), Bayern München (H)
- FC Augsburg: Stuttgart (H), Leverkusen (A)
- 1. FC Heidenheim: Freiburg (A), Köln (H)
- Werder Bremen: Leipzig (A), Bochum (H)
- VfL Wolfsburg: Bayern München (A), Mainz (H)
Selbst die genannten Tabellenkonstellationen gelten nur unter Vorbehalt. Denn wie in den Vorjahren auch ist ein Platz in der Europa League für den DFB-Pokalsieger reserviert. In den vergangenen Jahren hat sich aber der Pokalsieger meist über die Bundesliga bereits für die Champions League qualifiziert. Der Europa-League-Platz des Pokalsiegers wurde also frei. Für die Europa League waren so in Deutschland der Tabellenfünfte und -sechste qualifiziert.
Nun steht mit Bayer Leverkusen die Überflieger-Mannschaft der bisherigen Saison im DFB-Pokalfinale – dazu mit Kaiserslautern gegen einen Zweitligisten. Leverkusen ist bereits sicher für die Champions League qualifiziert. Würde die Bayer-Elf den Pokal gewinnen, würde der Europa-League-Platz für den Pokalsieger an die Bundesliga fallen. Gelingt jedoch dem abstiegsbedrohten Zweitligisten Kaiserslautern die Überraschung mit dem Gewinn des DFB-Pokals, würden die Pfälzer kommende Saison in der Europa League spielen. Dem SC Freiburg würde somit ein sicher geglaubter Europa-League-Platz in der Liga fehlen.
Der SC muss vorrangig noch selbst wertvolle Punkte holen. Welche Bundesligaplätze für welchen europäischen Wettbewerb qualifizieren, wird aber auch noch nach dem 34. Spieltag entschieden. Zum einen eine Woche eine Woche darauf: Das Pokalfinale findet erst am 25. Mai statt. Andererseits beim Champions-League-Finale am 1. Juni in London. Danach ist klar, wer für Deutschland in welchem Europapokal spielt.
- SC-Newsblog: Alle Neuigkeiten zum Sportclub Freiburg
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